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Leo de María gewann als erster Spanier 2. Preis beim Hummels´ Klavierwettbewerb

Leo de María

Vor kurzem war zu Gast bei einem Konzert der Slowakischen Philharmonie ein junger, sehr begabter Pianist, Leo de María. Das Publikum sowie auch Kritiker lieben seine Musik. Er ist Virtuos und sein Klavierspiel ist durch wunderbare Technik, Invention, Bravour, Leidenschaft und eine Palette von Farben gekennzeichnet.

Geboren wurde Leo de María in der spanischen Hauptstadt – Madrid. Momentan studiert er beim Maestro Pavel Gililov an der Uni Mozarteum in Salzburg. Er ist Träger von zahlreichen bedeutenden Auszeichnungen und konzertierte er in aller Welt. Heute ist er bei uns zu Gast! Er erzählte uns über seine Erinnerungen und wie sind seine Pläne für Zukunft. Er hat uns auch das verraten, wie sein Weg zu Musik war.

Eine große Gelegenheit für Leo de María

  • Hallo, lieber Leo! Vor kurzem warst Du in Bratislava, um als Solist beim Konzert zu spielen. Aber es war nicht dein erster Besuch in Bratislava. Im Herbst 2021 hast Du hier (in Bratislava) an dem internationalen Klavierwettbewerb von J. N. Hummel teilgenommen und gewannst Du dabei den 2. Preis (wir informierten darüber hier). Herzliche Gratulation! Du bist der erste Spanier, welcher hier Silber gewann. Wie sind Deine Erinnerungen?

Ich habe wunderbare Erinnerungen. Der Wettbewerb war absolut fantastisch organisiert! Zusammen mit der Slowakischen Philharmonie zu spielen, war eine große Gelegenheit für mich. Ich habe mich mit dem Orchester und dem Dirigenten Rastislav Stur immer sehr verbunden gefühlt. Nach Bratislava zurückzukehren, um Prokofjews drittes Klavierkonzert mit dem wichtigsten Orchester des Landes zu spielen, war ein wahr gewordener Traum.

Oceneni Hummel 21
Laureaten des Klavierwettbewerbs von J. N. Hummel in Bratislava (2021). Leo de María steht in der Mitte. Quelle: Slowakische Philharmonie

Der Einklang der Visionen

  • Am 3. und 4. Februar 2022 bist Du als Solist an der Seite von Slowakischen Philharmonikern unter der Leitung von dem debütierenden Dirigenten Jiří Rožeň  aufgetreten. (Wir informierten hier darüber.) Wie erinnerst Du an das Konzert, die Zusammenarbeit mit dem Dirigenten und Philharmonikern einerseits und natürlich an das Publikum?

Es war ein Konzert mit einem jungen Dirigent und einem jungen Solisten. Vielleicht stimmten aus diesem Grund unsere Geister und unsere Visionen sehr überein. Das Orchester war wie immer wunderbar! Auch das Publikum, ich glaube sie waren bewegt. Aus den Reaktionen und den Kommentaren nach dem Konzert spürte ich das… Was denken Sie?

Leo de María
Solist Leo de María beim Konzert mit Slowakischen Philharmonikern und debütierenden Dirigenten Jiří Rožeň. Quelle: Leo de María
  • Ich meine, dass Dein Konzert mit der Slowakischen Philharmonie unter der Leitung von Jiří Rožeň beeindruckte das Publikum. Und sag uns mal, hast Du Freizeit für eine Besichtigung der Stadt gehabt? Was hat Dir besonders angesprochen?

Leider nein, die Wahrheit ist, dass ich nicht genug Freizeit gehabt habe, um die Stadt in Ruhe zu besichtigen. Aber ich konnte das UFO noch besuchen und es war wirklich beeindruckend!

Leo de María
Solist Leo de María beim Konzert mit Slowakischen Philharmonikern im Februar 2022. Quelle: Leo de María

Eine junge Pianistin weckte seine Liebe zur Musik

  • Vielleicht, bei nächsten Mal gelingt es Dir, Bratislava´s Stadtbesichtigung zu unternehmen. Aber, Leo, erzähle uns, bitte, etwas über Dich! Die Musik hast Du im Blut. Mit 11 Jahren fängst Du an die Musik zu studieren. Wie war Dein Weg zur Musik? Wer ist Dein Vorbild?

Meine gesamte Familie väterlicherseits sind Musiker. Mein Vater (Leonel Morales) ist Pianist und war mein Lehrer als ich mit 11 anfing, bis ich mit 23 Jahren dann bei Prof. Pavel Gililov am Mozarteum in Salzburg mein Studium fortsetzte. Als ich 10 Jahre alt war, ging ich in den Urlaub zu einigen Meisterkursen, die mein Vater in Granada gab. Dort habe ich ein portugiesisches Mädchen kennengelernt, mit dem ich sehr eng verbunden war (Catalina). Man konnte sagen, es war meine erste Liebe (auf eine sehr kindische Art). Sie hatte sehr gut Klavier gespielt, obwohl sie erst 11 Jahre alt war. Als ich sie beim Einspielen vor dem Unterricht zuhörte, fragte sie mich, ob ich Klavier spiele. Ich habe ´nein´ geantwortet und sie guckte mich mit diesem verächtlichen Blick an und mein Stolz war verletzt. Gleich nach den Meisterkursen, auf dem Heimweg, sagte ich: „Papa, ich will Pianist werden!“ Mein Vater war sehr überrascht und ich erklärte ihm: „Ich will mich nicht wieder so nieder fühlen, Papa, ich muss Klavier spielen können!“ Das war der Funke, der das Feuer und meine Leidenschaft für die Musik und das Klavier zündete.

Er konzertiert in aller Welt

Leo de María
Leo de María in Dongguan, China (2019). Quelle: leodemaria.es
  • Oh, das ist sehr nette Story! Du hast inzwischen in vielen Ländern der Welt konzertiert. In welchem Land konzertierst Du am liebsten?

Ich habe keine Präferenz. Jedes Land hat seine eigene reizende Kultur und Publikum. Ich liebe es zu reisen und diese wunderbare Welt zu entdecken.

  • Spielst Du nur klassische Musik oder ganze Palette von Genres?

Ich weiß wie man improvisiert, aber es ist eher ein Hobby. Beruflich mache ich nur klassische Musik.

Leo de María: "Schumann und Prokofjew sind meine Favoriten"

  • Werke von welchen Komponisten spielst Du am liebsten und warum?

Robert Schumann und Sergei Prokofjew. Schumann ist ein sehr theatralischer Komponist. Seine Musik ist immer voller Fantasie und besteht aus ganz feinen, bestimmten Charakterwechseln. Aber was mich am meisten fasziniert, wie poetisch und intim seine Musik ist.

Prokofjew hingegen ist ein Neoklassiker. Die Interpretationsmöglichkeiten in seinen Werken sind nicht so frei wie bei Schumann. Aber auch die fantasievolle Elemente und das Märchenhafte darin schätze ich sehr. Ich denke, dass die Fantasie und Vorstellungskraft von den beiden ist das, was mich am meisten zu ihnen hinzieht, und deshalb sind sie meine Favoriten.

Ich denke, dass die Fantasie und Vorstellungskraft von den beiden ist das, was mich am meisten zu ihnen hinzieht, und deshalb sind sie meine Favoriten.

„Die 4 Säulen des Musikstudiums“ von Leo de María

  • Was würdest Du jungen Menschen, die nur ihr Musikstudium anfangen, sagen?

Nun, Musik ist eines der schönsten Dinge auf dieser Welt. Aber ich würde raten, wenn man sich die Musik widmet, sollte man es sehr ernst nehmen. Ich sage immer, dass man vier Dinge braucht, um ein guter Musiker zu sein. Sozusagen „die 4 Säulen des Musikstudiums“: 1- Familienunterstützung, 2- Begabung, 3- Guter Lehrer/ gute Lehrerin und 4- das Wichtigste: Übe Zeit, Hingabe und Geduld.

  • Mit welchem Künstler/welcher Künstlerin möchtest Du einmal auf der Bühne auftreten?

(Lächeln) Also ich weiß es wirklich nicht. Viel wichtiger als mit wem ist es, ist es mit jemandem zu spielen, mit dem man sich auf musikalischer Ebene verbunden fühlt.

Im September 2022 kommt er nach Bratislava wieder

  • Was für Pläne hast Du für die nähere Zukunft?

Bald habe ich mehrere Konzerte in Spanien, in den Städten: Zaragoza, Córdoba, Granada, Madrid und Málaga. Außerdem gebe ich Meisterkurse in Granada und in den Vereinigten Staaten in Connecticut. Ich werde auch an der Jury beim Santa Cecilia Wettbewerb in Porto teilnehmen.  Und im September werde ich nach Bratislava zurückkehren, um beim Musikfestival zu spielen, das am Ende des Sommers in der Philharmonie stattfindet.

Leo de María treibt gerne Sport

  •  Oh, wunderbar! So wir freuen uns sehr auf Deinen Besuch und Konzert in Bratislava. Du studierst in Salzburg, nimmst Du an verschiedenen Klavierwettbewerb teil und spielst du viele Konzerte in aller Welt mit großem Erfolg… Das soll viel Kraft und Energie kosten. Wie verbringst Du Deine Freizeit am liebsten? Was sind Deine Hobbys?

Ich treibe gerne Sport, treffe mich mit Freunden und gehe ins Kino. Wenn ich jedoch auf einen Wettbewerb vorbereite, bleibt es nicht viel Freizeit übrig.

  • Lieber Leo, vielen herzlichen Dank für das Gespräch! Ich wünsche Dir auch in Nahmen unserer Leser/-Innen weiterhin viel Erfolg und zufriedenes Publikum!
Leo de María
Quelle: leodemaria.es

Leo de María (*1995, Madrid)

Leo de María wurde 1995 in der spanischen Hauptstadt Madrid geboren. Er studierte zunächst an der Alfonso X El Sabio Universität in seiner Heimatstadt bei seinem Vater (auch bekannten Pianisten). Zurzeit lernt er unter der Schirmherrschaft von Pavel Gililov am Mozarteum in Salzburg. Bereits als 15-jähriger debütierte er mit dem 1. Klavierkonzert von Prokofjew in der Türkei. Ein Jahr später führte er Tschaikowskis b-moll-Konzert auf. Er ist Träger von mehr als 30 national und international Auszeichnungen. Zahlreiche Wettbewerbserfolge schmücken seinen Weg, von denen hier nur einige aufgeführt werden können: Er gewann die internationalen Wettbewerbe in Lyon (2016), MozARTè/Deutschland (2016) und Ciudad de Ferrol/Spanien (2017). Im Mai 2015 erhielt er bei drei internationalen Wettbewerben in Valencia die höchsten Auszeichnungen, nachdem er schon in den Jahren zuvor fünf Wettbewerbe in Spanien für sich entscheiden konnte. Letztes Jahr gewann er den 2. Preis von internationalen Wettbewerben in Bratislava, Portound San Remo, sowie den 3. Preis vom internationalem Wettbewerbe  Ettore Pozzoli of Seregno in Italien. Meisterkurse belegte er u.a. bei Vicenzo Balzani, Boris Berman, Pierre Reach, Ilja Scheps, Yuri Didenko, Piotr Paleczny, Andrea Bonatta und seinem derzeitigen Lehrer. Er ist auch als Professor in Madrid tätig. Jedes Jahr hat er seine eigene Masterclasses in Connecticut in USA.

Top 10 von Leo de María

  • Lieblingskomponist: Prokofjew und Schumann
  • Lieblingswerk: Schumann´s  Humoreske Op. 20 und Prokofjew´s Sonate Nr. 8
  • Lieblingskünstler: Grigory Sokolov, Yuja Wang, Daniel Baremboim, Gustavo Dudamel, Radu Lupu…
  • Die beste Theatervorstellung: Romeo und Julliet
  • Lieblingsbuch: Harry Potter
  • Lieblingsfilm: The God Father
  • Lieblingssportler/-In: Rafa Nadal
  • Destination für eine Reise: Bora Bora Insel
  • Freizeitaktivität: ins Kino gehen, Schwimmen und durch den Wald laufen
  • Lieblingsspeise: Die habe ich nicht. Ich bin immer neugierig neue Speisen auszuprobieren.

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